Ein Uchi-Deshi war der Hausschüler (innerer Schüler) eines Budo-Meister. Uchi heisst innen und Deshiist die Bezeichnung für einen Schüler, Lernenden oder ein Auszubildender im Budo. Uchi-Deshi sind besonders engagierte Schüler, die sich voll und ganz dem Studium ihrer Kampfkunst widmen, indem sie direkt imDojo der Schule oder bei der Familie des Senseis leben.
Die Uchi-Deshi Programme sind seit jeher Brauch in den traditionellen Budo Künsten.
Das Gegenteil eines Uchi-Deshi ist der Soto-Deshi. Das heisst, das sind die Schüler, die ausserhalb der Schule wohnen und nur zu bestimmten Unterrichtszeiten das Dojo besuchen.
Während der Soto-Deshidie technischen Aspekte einer Kampfkunst lernte, wurde der Uchi-Dechi in die «inneren» Dinge eingeweiht. Ihm wurden die wahren Hintergründe der Kampfkunst und die verborgenen Elemente einer Form (z. Bsp. Kata) durch den Meister gezeigt. Er wurde später zum Nachfolger des Meisters und führte seinen Weg fort.
Ein Uchi-Deshi sollte in der Zeit, während der er im Dojo oder bei der Familie wohnte, seine technischen Fähigkeiten verbessern und vor allem die Tradition und den Stil der Schule aufnehmen und weitertragen. Der Besuch jeder Trainingseinheit und der Seminare des Senseis und tägliches Üben (auch allein) ist Pflicht.
Uchi-Deshi zeichnen sich durch eine Vorbildfunktion ausin Bezug auf:
- Ihr Verhalten und Auftreten
- Sind stets Vorbilder bezüglich Trainingseinsatz
- Repräsentiert das Dojo in hohem Masse
- Sind ein Vorbild bezüglich Hygiene
In der heutigen Zeit ist das Uchi-Deshi Programm eher selten anzutreffen. Am Prinzip hat sich jedoch nichts geändert und die Unterscheidung gibt es nach wie vor, denn ein Lehrer zieht auch heute nur jene Schüler in sein Umfeld, bei denen er die Bereitschaft und das Potenzial erkennt, seine Lehre nachzuvollziehen und zu verwirklichen.
In der Aikidoschule Ostermundigen und Zollikofen ist ein Uchi-Deshi Programm sehr wohl möglich.
Weitere Informationen erhalten sie unter
Januar 2022, Sensei thomas moser, 4 Dan Aikikai Shidoin